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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 78

1902 - Karlsruhe : Lang
— 78 — den französischen König zu kämpfen, und fein Bruder Ferbinanb, des Kaisers Stellvertreter im beutfchen Reiche, hatte nicht die Macht, die selbstsüchtigen und uneinigen Reichsftänbe zu einer gemeinsamen Unternehmung zu bringen. Der Sultan rückte (1529) mit einem gewaltigen Heere vor Wien und belagerte und bestürmte die Stadt brei Wochen. Allein die Bürgerschaft verteibigte sich unter dem Befehle des Grafen Nikolaus von Salm mit solcher Tapferkeit, daß die Türken mit großem Verluste abziehen mußten. Die Türken bebrohten nicht nur die Oftgrenze des Reiches, fonbern sie machten auch mit ihren Schiffen das Mittellänbifche Meer unsicher. Der Seeräuber Hayrebbin Barbarossa eroberte Algier und Tunis; von bort aus machte er Raubzüge nach den Küsten von Sizilien, Italien und Spanien und schleppte viele Tausenb Männer, Frauen und Kinder in die Sklaverei. Kaiser Karl zog bah er im Jahre 1535 mit einer starken Flotte nach Afrika, eroberte Tunis und befreite 20000 Christensklaven. Ein zweiter Zug, den er 1541 nach Afrika unternahm, lief unglücklich ab, weil seine Flotte und sein Heer durch furchtbare Stürme litten. 4. Der schmalkalbische Krieg. Oft und lange hat sich Kaiser Karl V. barum bemüht, daß eine allgemeine Kirchennerfammlung zur Abstellung der kirchlichen Mißbrauche und zur Aufhebung der Kirchenspaltung vom Papste berufen werbe, ©üblich, im Jahre 1545, würde die Kirchentierfammlung zu Trient eröffnet. Der Kaiser forderte die Reichsftänbe aus, ihre Gesanbten zu dem Konzil zu schicken. Allein die Kirchenspaltung konnte nicht mehr aufgehoben werben. Durch die lange Abwesenheit Karls aus Deutfchlanb war das kaiserliche Ansehen so tief gefunken, daß die protestantischen Fürsten keinen Anstanb nahmen, die Beschickung des Konzils zu verweigern. Schon 1531 hatten der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und der Lanbgraf Philipp der Großmütige von Hessen mit andern protestantischen Reichsständen, Fürsten und Städten zur Berteibigung ihrer lanbesherrlichen Rechte und der Augsburger Konsession gegen den Kaiser zu Schmalkalben ein Bündnis geschlossen. Als die Beschickung des Konzils und von Philipp von Hessen auch der Besuch des Reichstages verweigert würde, sprach der Kaiser gegen den Kurfürsten von Sachsen und den Lanbgrasen von Hessen, die Häupter des schmalkalbischen Bnnbes, die Reichsacht aus. Die Bundesgenossen brachten ein Heer von 47000 Mann zusammen; ober sie waren unter sich uneinig. Als das kaiserliche Heer. durch Tirol aus

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 179

1902 - Karlsruhe : Lang
— 179 — erworbenen Gebiete fester an Rom zu knüpfen, wurden Kolonien römischer Bürger dahin geschickt. Um das Jahr 250 war ganz Mittel- und Ünteritalien uuter die Oberhoheit Roms gebracht; fünfzig Jahre später gebot Rom nach harten Kämpfen auch über den nördlichen Teil Italiens bis zum Fuße der Alpen. 3. Rom, die Beherrscherin der Länder am Mittelmeere. Aus der Insel Sizilien war von uralter Zeit her eine große Zahl von phönizischen Kolonien; später wanderten auch Griechen ein und gründeten Städte wie Syrakus, ©ela, Meß*anet, die sich allmählich zu großer Macht und Blüte entwickelten. Nachdem die Karthager ihre Herrschast über den größten Teil der Küste von Nordafrika ausgedehnt hatten, eroberten sie nach und nach die westliche Hälfte der Insel Sizilien, die Inseln Malta, Korsika, Sardinien, die Südostküste von Spanien und strebten darnach, "die Herrschaft über das ganze Mittelmeer und die anstoßenden Länder zu erwerben. Hierbei kam ihnen der große Reichtum, der durch ausgedehnten Handel sich in Karthago ansammelte, sowie ihre sehr starke Flotte zu statten. Zur Zeit der Perserkriege versuchte der karthagische König Hamilkar mit einem Söldnerheere von 300 000 Mann die griechischen Städte aus Sizilien und damit die ganze Insel der karthagischen Herrschast zu unterwerfen; allein an dem nämlichen Tage, an dem König Xerxes bei Salamis unterlag, wurde auch Hamilkar von Gelon, dem Herrscher von Syrakus, geschlagen. Aber trotzdem ließen die Karthager nicht ab von ihren Versuchen, mit List und Gewalt ganz Sizilien unter ihre Herrschast zu bringen. Der erste panische*) Krieg 264—241 v. Chr. Für die Römer wären die Karthager als Herren von Sizilien gefährliche Nachbarn gewesen; darum benützten sie bald nach Besiegung des Königs Pyrrhns einen unbedeutenden Anlaß,**) um sich in die sizilischen Angelegenheiten zu mischen. Sie beschlossen, ein Heer nach Sizilien zu schicken. Weil es ihnen damals noch an Kriegsschiffen fehlte, wurden die Truppen auf plumpen, floßartigen Fahrzeugen übergesetzt. In kurzer Zeit waren die karthagischen Truppen von der Insel verdrängt. Aber damit war noch nichts erreicht, solange die Karthager die Herrschaft zur See behaupteten. Die Römer gingen darum mit der ihnen eigenen Tatkraft und Klugheit daran, eine Kriegsflotte zu schaffen. Nach *) Die Karthager als Abkömmlinge der Phönizier werden Pöner oder Punier genannt. **) Landsknechte ans Italien, die im Solde eines sizilischen Fürsten gestanden hatten, bemächtigten sich der Stadt Messana. Als sie von den Karthagern bedroht wurden, riefen sie die Römer um Hilfe an. 12*

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 165

1902 - Karlsruhe : Lang
— 165 — gefärbt; hochroter und blauroter Purpur war der kostbarste; ein Pfund fo gefärbter Wolle kostete nach unserem Gelde etwa fünfhundert Mark. __ Den Phöniziern wird auch die wichtigste aller menschlichen Erfindungen, die Erfindung der Schrift, zugeschrieben. Doch möchte sich ihr Verdienst hierin daraus beschränkt haben, daß sie die ägyptische Hieroglyphenschrift vervollkommnet und bequemer zum Gebrauche eingerichtet haben.*) Die phönizische Religion war heidnisch; der oberste Gott wurde Baal, die höchste Göttin Astarta genannt. Die Religionsgebräuche waren durch Menschenopfer und andere Greuel verunstaltet. Die Phönizier hatten kein gemeinsames Staatswesen. Jede Stadt bildete einen Freistaat sür sich, der von den vornehmen Geschlechtern regiert wurde. Manchmal geschah es auch, daß eiu tatkräftiger und ehrgeiziger Mann sich zum Könige einer Stadt auswarf. Übervölkerung der Städte oder auch bürgerliche Zwistigkeiten gaben oft Veranlassung, daß ein Teil der Einwohner mit all ihrer Habe in fernere Gegenden zog, um dort eine Kolonie zu grüudeu. Solche Kolonien waren auf der Insel Malta, Palermo auf Sizilien, Eadix in Spanien und das berühmte und mächtige Karthago, eine Gründung der Tyrier. Ii. |>ie Griechen. 1. Die Achäer. Der südliche Teil der Balkanhalbinsel war schon 1500 Jahre vor Christi Geburt von einer Nation bewohnt, die in viele einzelne Stämme geteilt war. Ihr Gesamtname war in frühester Zeit Achäer, später Hellenen; wir nennen sie, dem Gebrauche der Römer folgend, Griechen. Daß der 9tarne des angeblichen Erfinders Thot oder Taut nur ein sagenhafter und kein geschichtlicher ist, wird wohl keiner weiteren Erörterung bedürfen. Unser Alphabet — schon der Name Alphabet ist phönizischen Ursprunges - stammt unzweifelhaft von dem phönizischen Alphabet ab; dies läßt sich aus vielen Buchstabenformen und besonders aus der Reihenfolge der Buchstaben beweisen. Die Deutschen haben ihre Schrift von den Römern erhalten; den italienischen Völkern haben sie entweder die Phönizier selbst, oder^die Griechen gebracht. Die Schreibweise der ägyptischen Hieroglyphen hat ihr Wesen darin, daß in au für das Zeichen eines Lautes das Bild eines Gegenstandes malte, dessen Benennung in der ägyptischen Sprache mit dem Laute begann, den man Ichreiben wollte; man würde das deutsche Wort „Ast" in ähnlicher Weise darstellen, etwa durch die drei Bilder von Axt, Säge, Traube (Ast). Ganz meielbe Weise tritt uns in der phönizischen Schrift entgegen; nur wird für denselben Laut immer dasselbe Lautzeichen angewendet, und die Zeichen selbst haben nicht mehr den Charakter von Bildern, obgleich derselbe bei vielen^wch leicht erkennbar ist. Aber eben bannn werden wir die phöni= znche echrift nicht für eine neue Erfindung, sondern nur für eine — aller= bings höchst verdienstvolle — Verbesserung der ägyptischen halten bürsen.

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 192

1902 - Karlsruhe : Lang
— 192 — Flucht Mohammeds nach Medina, der Hedschra, beginnen die Mohammedaner die Jahre ihrer Zeitrechnung zu zählen. Von Medina aus zog Mohammed gegen seine Vaterstadt zu Felde, eroberte dieselbe (630) und unterwarf sich nach und nach ganz Arabien. Er starb im Jahre 632. Seine Nachfolger in der geistlichen und weltlichen Herrschaft hießen Kalifen. Der erste derselben war sein Schwiegervater Abu Bekr; er ließ die Aussprüche des Propheten ausschreiben und sammeln; hierdurch entstand der Koran, das heilige Buch der Mohammedaner. Abu Bekr eroberte Syrien, und von seinen Nachfolgern wurde bis zum Jahre 700 Persien, Kleinasien, Palästina, Ägypten und Nordafrika erobert und in allen diesen Ländern der Islam zur herrschenden Religion gemacht. Ein Angriff auf Koustantinopel wurde von den Griechen zurückgeschlagen. Dagegen überschritten die Araber*) (711) die Meerenge von Gibraltar, besiegten den westgotischen König - Roderich bei Xerez de la Frontera und dehnten ihre Herrschast säst über die ganze pyrenüische Halb- insel ans, wo sie bis zum Jahre 1491 bestand?*) V. Die Kreuzziige. Seit den ersten Zeiten des Christentums waren die Stätten, wo der Heiland geboren war, gelebt, gewirkt, gelitten hatte, von den Christen heilig gehalten und mit andächtiger Verehrung besucht worden. Nachdem die christliche Religion im römischen Reiche die herrschende geworden war, wurden in Jerusalem, Bethlehem, Nazareth und an andern Orten des heiligen Landes prachtvolle Kirchen erbaut, zu denen fortwährend zahlreiche Wallfahrten auch von den Christen des Abendlandes unternommen wurden. Nach der Eroberung Palästinas durch die Kalifen wurde die Ausübung der christlichen Religion und der Besuch der heiligen Stätten anfangs nicht gestört. Später aber, besonders seitdem um das Jahr 1000 die Türken sich des heiligen Landes bemächtigt hatten, wurden die Christen hart gedrückt, die heiligen Stätten verunehrt, die Pilger geplündert, mißhandelt und an Freiheit und Leben bedroht. Als der griechische Kaiser Michael von den Türken bedrängt wurde, schickte er einen Gesandten an Papst Gregor Vii. und bat um Kriegshilfe. Gregor Vii. bemühte sich, die abendländischen Fürsten zu einem Kriegszuge gegen die Türken zu bewegen, damit den Griechen Hilfe gebracht und den Türken die heiligen Orte entrissen würden. Allein seine Bemühungen waren vergeblich. Gregors Nachfolger, Urban Ii., wurde gleichfalls ' *) Mit ihnen waren die Mauren, ein Volk in Nordasrika, vereinigt, weshalb die Mohammedaner in L-panien Mauren genannt wurden. **) Vergl. S. 17, 20.

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 180

1902 - Karlsruhe : Lang
dem Muster eines gestrandeten karthagischen Kriegsschiffes bauten sie eine ansehnliche Flotte, mit der sie im Jahre 260 vor Christi Geburt ihren ersten Seesieg erfochten?) Nach einem zweiten Seesiege im Jahre 256 führte der römische Konsul Regulus eine starkbemannte Flotte nach Asrika hinüber und brachte Karthago in große Bedrängnis, erlitt aber durch ein im Dienste Karthagos stehendes Heer von griechischen Söldnern eine Niederlage und wurde gefangen. In den folgenden sechs Kriegsjahren kämpften die Römer mit so glücklichem Erfolge, daß die Karthager eine Friedensgesandtschaft, der sie auch den noch immer in Gefangenschaft gehaltenen Regulus beigaben, nach Rom abschickten. Regulus, statt für den Frieden zu sprechen, wie man zu Karthago erwartete, riet den Römern, den Krieg mit aller Krast fortzusetzen, und kehrte, wie er versprochen hatte, wieder in die Gefangenschaft zurück. Im Jahre 241 erlitten die Karthager endlich eine so furchtbare Niederlage in der Seefchlacht bei den ügatifchen Inseln, daß sie den Frieden um jeden Preis nachsuchen mußten. Er ward ihnen unter der Bedingung gewährt, daß sie den Römern den Besitz von Sizilien überließen^ mit ihren Schiffen von der Küste Italiens sern blieben und 3200 Talente — gegen 12 Millionen Mark — bezahlten. Bald darauf nahmen die Römer auch die Jnfeln Sardinien und Korsika in Besitz. Der zweite puuische Krieg 218—201 v. Chr. Für den Verlust Siziliens suchten sich die Karthager durch Erweiterung ihrer Herrschaft auf der phrenäischen Halbinsel zu entschädigen. Ihre tapferen Feldherren Hamilkar und Hasdrubal eroberten in den nächsten 20 Jahren nach dem Schluffe des ersten punischen Krieges säst ganz Spanien bis zum Ebro. Die Römer sahen in dieser Vergrößerung der Macht Karthagos eine Gefahr für ihre Herrschaft; deswegen nötigten sie den Hasdrubal zu einem Vertrage, demzufolge der Ebro die Nordgrenze des karthagischen Besitzes in Spanien sein und der Stadt Sagnnt, die sich unter Roms Schutz gestellt hatte, ihre Unabhängigkeit gelassen werden sollte. Nach Hasdrubals Tode wurde Hamilkars Sohn, Hannibal, ein Mann von glänzender Begabung, großer Kriegserfahrung und glühender Vaterlandsliebe, Feldherr der Karthager in Spanien. Als Knabe von sieben Jahren hatte er seinem Vater geschworen, sein Leben lang den unversöhnlichsten *) Der Seekrieg wurde damals meist so geführt, daß man den erzbeschlagenen -Lchnabel des Schiffes in den Rumps des feindlichen Schiffes stieß und es dadurch zertrümmerte. Darin waren die Römer noch nicht geübt; deswegen ließ der römische Befehlshaber Dnilins die karthagischen schiffe mittelst eiserner Haken (Enterhaken) an die römischen heranziehen, so daß die römische Schiffsmannschaft wie am.lande Mann gegen Mann kämpfen konnte.

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 189

1902 - Karlsruhe : Lang
— 189 — Republik so groß gemacht hatte. Überdies hatte Cäsar einen Erben an seinem Neffen Cajus Julius Cäfar Octavianus, bett er an Sohnes Statt angenommen hatte. Octavianus verbaub sich mit Antonius und Lepibus, zwei alten Anhängern seines Oheims, zum zweiten Triumvirat. Die Triumvirn bemächtigten sich der Gewalt, und um sich sicher zu stellen, ließen sie mehrere Tausenb ihrer Gegner ermorben. Im Jahre 42 würden Brutus und Cassius bei Philippi in Maeebonien von Octavianus und Antonius geschlagen; Cassius fiel in der Schlacht, Brutus stürzte sich in sein Schwert. Bald gerieten Octavianus und Antonius, itachbent sie den Lepibus beiseite geschoben hatten, in einen Streit, der einen neuen Bürgerkrieg herbeiführte. Antonius würde 31 v. Chr. von Octavianus bei Actiunt, einem Vorgebirge an der Westküste von Griechenlanb, in einer Seeschlacht besiegt und entfloh nach Alexanbria, wo er sich selbst ermordete. Octavianus, der vom Volke bett Beinamen Augustus, b. i. der Erlauchte erhielt, war Alleinherrscher des römischen Reiches. 6. Rom, die Herrscherin der Welt. Der Kaiser*) Augustus benützte seine Gewalt, um die Schüben der langen Bürgerkriege zu heilen, den Frieden zu befestigen, die Grenzen des Reiches zu erweitern und sicher zu stellen. Das römische Kaiserreich umfaßte außer Italien die ganze pyreuäische Halbinsel, das heutige Frankreich, den südlichen Teil von England, das südliche Deutschland**) bis zur Donau, die Balkanhalbinsel, Asien bis zum Euphrat, Ägypten und Norb-asrika von der Küste des Mittelmeeres bis zur großen Wüste. Dieses große Reich würde von Statthaltern regiert und durch starke Heere im Gehorsam gehalten. Eine große Zahl von Seehasen und gute Straßen, die von Rom bis in die fernsten (Segenben des Reiches führten, bienten zur Förderung des Verkehrs und Handels. In die Regierungszeit des Augustus siel das Ereignis, das der Entwicklung der Menschheit neue Bahnen öffnete, die Geburt des Weltheilandes Jesus Christus. Die Nachkommen des Kaisers Augustus blieben ungefähr 100 Jahre im Besitze der Herrschaft. Sie waren ohne Ausnahme teils grausame, teils unfähige Männer. Der letzte war Nero, ein wahnsinniger Wüterich. Unter seiner Regierung brach in Judäa ein furchtbarer Aufstand der Inden aus, der süns Jahre dauerte und mit der Zerstörung Jerusalems und seines herrlichen Tempels durch den späteren Kaiser Titus beenbet wnrbe. 2lu§ dem Namen Cäsar ist der Titel Kaiser entstauben. **) Vergl. S. 9.

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 164

1902 - Karlsruhe : Lang
— 164 — * Städten Zljrus und Sidon; von diesen Städten war die ägyptische Küste etwa 35 Meilen,*) die kleinasiatische um ein geringes weiter entsernt. Von Sidon bis zur Insel Cypern betrug die Entfernung etwa 30 Meilen und von hier bis zur Insel Rhodus das Doppelte. Von der Insel Rhodus aber konnte man mit ganz kurzen Fahrten von Insel zu Insel durch den Archipelagus Kreta und Griechenland und von hier aus mit Leichtigkeit Italien, Sizilien, Sardinien und die Küstenländer am Nordrande des Mittelländischen Meeres erreichen. Fast noch weniger Schwierigkeit machte die Fahrt längs der Nordküste von Afrika bis zu der Meerenge von Gibraltar oder, wie man damals jagte, bis zu den Säulen des Herkules. So lange die Schiffe noch unvollkommen waren, fuhren die Phönizier nur an den Küsten hin; später bauten sie größere Schiffe, zu denen ihnen die Cedern des Libanon vortreffliches Bauholz lieferten, und lernten die Fahrt zur Nachtzeit nach dem Stande der Gestirne richten. Nun befuhren sie das offene Meer, wagten sich sogar hinaus in den Atlantischen Ozean und drangen bis nach England und selbst in die Nordsee und Ostsee vor. Phönizische Seefahrer-haben schon 700 Jahre vor Christi Geburt, vom Roten Meere ausführend, das Kap der guten Hoffnung besucht und ganz Asrika umschifft. Überall legten sie an den Küsten des Festlandes und auf den Inseln Niederlassungen an, in die von den Einwohnern der benachbarten Länder alle möglichen Erzeugnisse des Bodens und des Gewerbsleißes zusammengebracht und von den Phöniziern gekauft und eingetauscht wurden. Auch mit den Euphratländern und selbst mit Indien hatten die Phönizier einen Handelsverkehr. Vom Mittelmeere führte eine Karawanenstraße an den Euphrat und den Persischen Meerbusen, aus der Tausende von Kamelen die Erzeugnisse Indiens: Elfenbein, Perlen, Gewürze, Goldkörner, Zinn nach Tyrus und Sidon brachten. Die Phönizier-waren aber nicht nur tüchtige Seefahrer und Handelsleute, sondern sie übertrafen auch alle Völker der alten Welt an Gewerb-fleiß. _ In den phönizifchen Städten waren zahllose Fabriken; dort fertigte man Gegenstände aus Glas, dessen Erfinder die Phönizier waren, Geräte, Waffen, Schmucksachen aus Bronze, zu der das Kupfer aus den spanischen, von Phöniziern angelegten und mit Verwendung von Sklaven betriebenen Bergwerken, das Zinn ans Britannien und Indien geholt wurde, Schmuckgegenstände aus Elfenbein und Bernstein, den die Phönizier an der Ostseeküste eintauschten. Das berühmteste Erzeugnis des phöni-zischen Gewerbfleißes waren die Purpurstoffe, aus seiner Wolle gewebt und mit dem Laste der Purpurschnecke, welche an der Küste von Palästina häufig war, gelblich, hochrot oder blaurot *) Etwa soweit als Basel von Mannheim und Mainz.

8. Das Mittelalter - S. 39

1893 - Leipzig : Dürr
— 39 — Nachfolger, Omar, ein im höchsten Grade einfacher und glaubenseifriger Mann, betrieb von Medina aus den Krieg mit dem größten Eifer. Durch die Eroberung von Damaskus und Autiochia wurde die Unterwerfung Syriens vollendet, auch Jerusalem mußte uach längerer Belagerung sich ergeben. Da die Einwohner aber nur mit dem Kalifen selbst den Vertrag abschließen wollten, so machte sich Omar auf deu Weg. Auf einem Kameel reitend, einen Sack mit Korn, einen zweiten mit Datteln und einen Schlauch voll Wasser hinter sich, bloß von zwei Dienern begleitet, erschien er vor der Stadt und bewilligte den Christen gegen ein Kopfgeld und unter der Bedingung, daß sie von ihren Gotteshäusern die Glocken und Kreuze entfernten, freie Religionsübung. Sein Feldherr Amru eroberte Ägypten und Persien. Alexandria öffnete feine Thore erst nach einer vierzehnmonatlichen Belagerung; aber daß Amru aus Omars Befehl die große berühmte Bibliothek habe verbrennen leisten, ist nicht zu erweisen, sie war schon früher der Zerstörung anheimgefallen. Bei der Besitzergreifung von Ägypten kam ihnt zu statten, daß die als Ketzer verfolgten christlichen Kopten, welche die göttliche Natur Christi nicht gelten lassen wollten, den Schutz der Araber suchten. Omar wurde von einem persischen Gefangenen ermordet. Auch fein Nachfolger Othman, ein energieloser Mann, starb eines gewaltsamen Todes; er wurde bei einem Aufstande durch Steinwürfe getötet. Nun erst gelangte Ali zum Kalifat. Allein da er nur von einer Partei, den Schiiteu (welche die Sunna, die Überlieferung, verwarfen) gewählt worden war, so brach ein snrchtbarer Bürgerkrieg ans, der mit dem Untergänge Alis und des ganzen Hauses Mohammeds endete. Der Anführer der Gegenpartei war Moawijah, ein Geschlechtsverwandter des ermordeten Othman und Statthalter von Syrien. Indem er Ali beschuldigte, an dem Morde seines Vorgängers indirekt wenigstens teilgenommen zu haben, warf er sich zugleich zum Bluträcher des Ermordeten auf und gab dadurch dem Kriege selbst einen erbitterten Charakter. Greuel häuften sich auf Greuel, bis Ali endlich von drei Fanatikern, welche das entsetzliche Gemetzel durch Beseitigung der Anführer beendigen wollten, getötet ward. Moawijah entkam und behielt das Kalifat. Mit ihm gelangte das Haus der Omajjaden zur Herrschaft. Er und seine Nachfolger erwählten Damaskus zu ihrer Residenz. Unter den Omajjaden dauerten die Bürgerkriege fort, aber auch die Eroberungen erlitten keine Unterbrechung, ein deutliches Zeichen, daß der fanatische Bekehrungseifer, den der Islam seinen Bekennern einflößte, noch im Steigen begriffen war. Als das wichtigste Ziel der Glaubenskriege hatte Mohammed Konstantinopel bezeichnet, dahin richteten die Omajjaden wiederholt ihre Heerzüge, und die Ohnmacht des

9. Das Mittelalter - S. 41

1893 - Leipzig : Dürr
— 41 — wurde dem Kalifen gesandt. Der Sieg der Mauren war ein voll-kommener und hatte die Folge, daß ihnen bald die ganze Halbinsel gehorchte. Die Christen, welche sich nicht unterwerfen wollten, zogen sich tu die nördlichen Gebirge zurück, von wo ans sie später nach und nach wieder siegreich nach dem Süden vorrückten.. Das Haus der Omajjaden nahm bald darauf ein schreckliches Ende. Abul Abbas, ein Nachkomme Alis, wußte sich einen bedeutenden Anhang zu verschaffen und wurde zum Kalifett ausgerufen. Sei es, daß sich die Omajjaden durch ihre despotische Willkür und Genußsucht verhaßt gemacht hatten, sei es, daß der Heiligenschein, welcher die Abkömmlinge aus dem Hause des Propheten umgab, seine Wirkung übte, der Kalif von Damaskus sah sich von dem Heere verlassen, als er dem Gegner die Schlacht anbieten wollte. Zwar sammelte er neue Streitkräfte und verteidigte sich in Ägypten, aber er wurde geschlagen und in einer christlichen Kirche von den Verfolgern getötet (750). Furchtbar war die Rache, welche Abul Abbas oder vielmehr dessen Feldherr und Oheim, der blutige Abdallah au den Omajjaden nahm. Alle Glieder des Hanfes wurden ermordet, selbst die Säuglinge in der Wiege nicht verschont. Nnr einer, Abderaman mit Namen, entkam, ans unzähligen Gefahren wunderbar errettet, durch Nordafrika noch Spauieu und gründete dort das Kalifat von Cor-dova. Die Abbafiden machten Bagdad zu ihrer Residenz. 4. I>as fränkische Ueich. 1. Die Merovinger. Während das Germanentum im Süden unter dem Einflnfse römischer Sittenverderbnis elendiglich zu Grtutde ging, gewann im Norden das germanische Wesen unter Führung des Frattkenvolkes die Oberhand. Unter Chlodowechs Söhnen hatte der älteste, Theuderich dett Vorraug im Rate der Brüder und residierte in Rheims. Da er nicht nur das Frankenland, sondern auch das der Ala-ittslttneit beherrschte, so waren seilte Nachbarn int Osten die Thüringer, in mächtiges Volk, das sich von den Donangcgettden bis zum Harze ausbreitete und so das gauze mittlere Germanien inne hatte. Theuderich strnii) anfangs mit Herinittfried, dem Könige der Thüringer, im besten Einvernehmen, aber die Eintracht wurde bald gestört, und es kam zum Kriege. Theuderich forderte die Sachsen in Norddentschland

10. Das Mittelalter - S. 102

1893 - Leipzig : Dürr
— 102 Könige von Dänemark, Norwegen urtb Schweden hatten übrigens bis-her eine sehr beschränkte Macht gehabt, nur in langen Kämpfen mit den Stammeshäuptlingen (den Jarlen) gelangten sie endlich zur Obergewalt. Die unzufriedenen Jarle, die das alte Wanderleben noch nicht aufgeben wollten, fuhren fort, sich nach anderen Wohnstätten und Herrschergebieten umzusehen. So wurde Island von Norwegen aus bevölkert, auch auf Grönland legten die Norweger eine Kolonie an, die bis in das 14. Jahrhundert dauerte, und Isländer unternahmen bereits Fahrten nach Nordamerika (Winland). Wie im Westen, fo entstanden normannische Niederlassungen auch im Osten Europas. Die Normannen, hier Wäringer genannt, unternahmen Streifzüge nach den Slavenländern an der Ostsee und am Dnjepr. Ein solcher Wäringerstamm, die Russen, gründeten die Fürstentümer Nowgorod und Kiew. Auch in diesen östlichen Ländern gelangt um das Jahr 1000 das Christentum zum Siege. Wladimir der Große, Fürst von Kiew, läßt sich taufen, bekennt sich aber nicht zur römisch-katholischen, sondern zur griechisch-katholischen Kirche. Die Polen unter ihren Herzögen aus dem Stamme der Piasten, und die Ungarn unter Stephan dem Heiligen bekennen sich zum Christentums, das sie von Deutschland aus erhielten. Im Süden waren es die schönen Länder Unteritalien und ©teilten, welche die Normannen anlockten. Diese normannischen Eroberer kamen jedoch nicht ans Skandinavien, sondern wie Wilhelm der Eroberer ans der Normandie. Robert Guiseard schuf sich ein Reich, Neapel, und sein Bruder Roger beherrschte Sicilieu. Als Robert Guiscard kinderlos starb, erbten Rogers Nachkommen auch Unteritalien und seitdem gab es ein Königreich Neapel und Sicilieu. In Spanien geboten im 10. Jnhrhnndert die Kalifen von Cor-dova. Da die Mauren in der Kultur bereits sehr weit fortgeschritten waren, so wußten sie das schöne und reiche Land bald in den blühendsten Zustand zu versetzen. Sie trieben Ackerbau, Bergbau und allerlei Gewerbe, und in den volkreichen Städten fanden Wissenschaften und Künste die sorgsamste Pflege. Arzneikuude, Astronomie und Mathematik wurden an den Universitäten, vor allem in Salamanca gelehrt und verbreiteten sich von hier aus über das christliche Europa, die Baukunst entfaltete sich in dem Palast Alhambra in Granada und in vielen anderen Palästen und Moscheen zu großer Prucht. Aber während die Mohammedaner in Spanien ein reges Leben und Schaffen zeigten, hörte das Kalifat zu Bagdad ganz auf (1037). Es schieden sich nun einzelne mohammedanische Reiche aus, die, voneinander unabhängig, ant Über-
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